Rebelodrom ist der Name für ein Aktionslabor (in- und outdoor, bzw. im Netz) das melodramatische Interventionen in spezifischen öffentlichen und politischen Handlungsräumen in Wien entwickelt und realisiert.
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so. 25. sept. 11

programm sonntag symposion melodrama + rebellion

 15 Uhr: Panel
Melodrama und Gewalt
Gegenwärtig ist das Alltagsleben in Mexiko von einer Politik der Eskalation geprägt, in der die Gewalt den öffentlichen Raum mit unerhörten Formen und ungeahnter Intensität in Besitz nimmt. Angesichts der nicht enden wollenden Frauenmorde in Ciudad Juárez, der mittlerweile gefährlichsten Stadt der Welt, der ausufernden Brutalität im Drogenkrieg und den vermehrt entdeckten Massengräbern von MigrantInnen stellt sich die Frage, mit welchen politischen Mitteln dem begegnet werden kann.
Mit Katia Tirado, Flor Edwarda Gurrola und Tjosha Bojorquez u. a., freier Eintritt



16.30 Uhr: Film
La Ley de Herodes / Herod's Law
R: Luís Estrada (Mexiko 2000)
Das "Gesetz des Herodes" ist ein satirisches Lehrstück zur Vorgeschichte der aktuellen – bürgerkriegsartigen – Situation in Mexiko. Der Bürgermeister einer kleinen Stadt wird von den Bürgern ermordet und durch das treue Parteimitglied Juan Vargas ersetzt. Da er beim Versuch, die Stadt mit Ehrlichkeit zu administrieren nicht vorankommt, beginnt er sich ins korrupte politische System einzugliedern. So nutzt er das Gesetz, um sich zu bereichern, schüchtert die Bewohner ein und wird zum Mörder… Die schwarzen Komödie beschreibt das Klima allgemein verbreiteter Korruption, durch das sich die "Partei der institutionalisierten Revolution" jahrzehntelang an der Macht halten konnte. Eintritt frei.

19.15 Uhr: Debatte
Melodrama und Zapatismo
Die transnationale Wirkung von Widerstand, Aufstand und konstituierender Macht der Zapatistas, die wie kaum eine andere politische Praxis die sozialen Bewegungen der Gegenwart beeinflusst haben, verdankt sich nicht zuletzt der gelungenen Vermengung von militanter Aktion und melodramatischer Artikulation. Was diese Mischung so attraktiv macht und wie sie in der politischen Alltagspraxis umgesetzt wird, diskutieren Gin/i Müller, Katia Tirado, Tjosha Bojorquez, Jens Kastner und Tom Waibel. Eintritt frei.

20.15 Uhr: Impulsreferat
Melodrama und Filmgeschichte
Ein verdichteter Überblick über Sinn und Nutzen des Melodramas in der Filmgeschichte: Ein zugleich verpöntes und heiß geliebtes Genre, das sich vom tear-jerking bis zum Weißwaschen der Gefühle erstreckt.
Impulsreferat Elisabeth Streit, freier Eintritt.

20.30 Uhr: Film
Corazón del tiempo / Heart of Time
R: Alberto Cortés (Mexiko 2008)
Mitten im aufständischen Gebiet der Zapatistas soll eine junge Frau verheiratet werden. Während die Armee der Regierung widerständige Gebiete besetzt und immer weiter vorrückt, wird die Heirat beschlossen. Doch das Herz der Braut schlägt für einen anderen: einen Aufständischen. Damit gerät sie sowohl mit der Tradition als auch dem revolutionären Gesetz in Konflikt. Der Film reflektiert diese Schwierigkeiten in einer generationenübergreifenden Erzählung vor dem Hintergrund der konkreten politisch-militärischen Selbstermächtigung des EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional); Eintritt frei.

22 Uhr: Chill-out
Romantisch-rebellische Musik und Tequila bei freiem Eintritt.

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